Alles Corona - Welche Aspekte sind entscheidend in der Therapie auf Intensivstation? #2

Shownotes

Prof. Dr. André Gottschalk, Chefarzt der Klinik für Anästhesiologie, Intensiv-, Schmerz- und Notfallmedizin im DIAKOVERE Henriettenstift und DIAKOVERE Friederikenstift über die aktuelle Corona-Lage in Niedersachsen und in den DIAKOVERE Krankenhäusern.

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00:00:06: Die Gesamtlage ist auch in der Presse bekannt.  Die Inzidenzen steigen deutlich an von Tag zu  

00:00:11: Tag. Ich denke, wir werden diese Woche die 1000er  Inzidenz überschreiten. Das sind natürlich jede  

00:00:15: menge neue Infektionen, die wir tagtäglich haben  und das merken wir natürlich auch langsam in  

00:00:19: den Krankenhäusern. Bei uns ist es immer noch im  Vergleich zu den anderen Wellen relativ ruhig. Wir  

00:00:24: haben wir zwar zunehmende Anzahl von Patientinnen  und Patienten auf der Normalstation, allerdings  

00:00:28: immer noch in beiden Häusern im einstelligen  Bereich. Waren aber gestern leider schon so,  

00:00:32: dass wir die Patienten auf den Intensivstationen  von drei auf sechs erhöht haben. Wir versuchen ja  

00:00:36: letztlich - und das ist ein großes Ziel auch in  der Intensivmedizin - die Beatmung der Patienten  

00:00:41: zu vermeiden. Das heißt, wir verbrauchen möglichst  konservative Therapien, da gibt es einerseits  

00:00:44: medikamentöse Ansätze, andererseits - und das ist  sehr sehr wichtig, was wir gesehen haben - dass  

00:00:49: wir die Patienten lagern. Wir haben ja sonst  immer die Bilder gesehen von den Patienten  

00:00:52: von Intensivstationen, die beatmet auf dem Bauch  gelegen haben. Wir versuchen jetzt die Patienten  

00:00:56: von vornherein anzuhalten, auf Normal- oder  auf Intensivstation, sich selbstständig auf  

00:01:00: den Bauch zu drehen. Und wir sehen, dass wir da  deutlich eine Verbesserung der Symptomatik und der  

00:01:04: Blutgaswerte haben, d.h. die Sauerstoffversorgung  des Körpers funktioniert deutlich besser,  

00:01:08: wenn die Patienten in Bauchlage liegen und sich  dann eben immer selbstständig mal drehen und durch  

00:01:12: diese Lagerungsmaßnahmen kann man bei vielen  Patienten auch häufig die Beatmungstherapie  

00:01:16: vermeiden. Wir wissen einfach, wenn wir einen  Corona-Patienten intubiert haben, dann ist das  

00:01:20: meistens ein längerer Verlauf und deswegen  versuchen wir das letztendlich zu vermeiden.  

00:01:24: Das ist auch etwas, was man Zuhause problemlos  machen kann, wenn man eine Corona-Infektion hat  

00:01:28: und vielleicht ein bisschen Atemprobleme hat, aber  weit davon entfernt ist ins Krankenhaus zu gehen,  

00:01:31: sich selbst einfach entsprechend zu lagern, dass  die Lunge entsprechend auch sich erholen kann.  

00:01:36: Das ist sicherlich eine Maßnahme, die ganz wichtig  ist. Man hat auch Zahlen aus den USA, die relativ  

00:01:40: neu sind, dass quasi 99 prozent aller geboosterten  Patienten nicht relevant erkranken, wenn sie  

00:01:45: infiziert werden. Das heißt, wir können weiterhin  von einem sehr sicheren Impfschutz ausgehen.

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